Die Route „United Artists“ (VII) in der
WNW-Wand der Innersten Ilmspitze (2670 m) wurde von Andi und Markus Orgler am
19.09.1982 eröffnet. In seinem Führerwerk „Klettern in den Stubaier Alpen und im
Valsertalkessel“ (Panico Alpinverlag, 1992) versah Andi die Route mit zwei
Sternen, was sie als eine der lohnendsten des Gebiets kennzeichnet. Dennoch war
bis zum Zeitpunkt der Drucklegung noch keine einzige Wiederholung bekannt
geworden. In jüngerer Vergangenheit statteten der Route jedoch einige
Gebietskenner einen Besuch ab und berichteten vom kompakten schwarzen Kalk und
der eindrucksvollen Linienführung.
Die ersten drei bis vier Seillängen (bis VI-)
folgen einem markanten Risssystem auf die der Wand vorgelagerte Schuppe. Bis
auf teilweise vorhandene Standplatzsicherungen (1. Stand an NH und kleinem Köpfl,
2. Stand an 2 NH, 3. Stand an NH und fixem KK) findet sich kein fixes Material
in der Tour. Die Schlucht hinter der Schuppe überquerend, erreicht man den Beginn
der Schlüsselseillänge (6. SL, VII). Wandkletterei in teils verschlossenem
schwarzen Fels verlangt hier gefestigte Vorstiegsmoral. Während von dem in der
Literatur beschriebenen, entschärfenden Haken jede Spur fehlte, ließ sich mit
etwas Geschick und Optimismus an Cams 0,1 bis 2 und ein paar Keilen ganz brauchbar sichern. Stand an Cams auf bereits von unten gut sichtbarer Schuppe.
Die folgenden Seillängen setzen in
anspruchsvoller Wand- und Verschneidungskletterei ihren Weg fort durch den
anhaltend steilen oberen Wandteil (SL 7: VI-, Stand an Cams und seichter Köpflschlinge
auf Band, SL 8: V+, Stand an NH und Cams bzw. KK nach Rechtsquerung auf Schichtband). In
der letzten VIer-Länge fordert der Einstieg in eine Rissverschneidung und ein
Dachüberhang an deren Ende noch einmal die Kraftreserven (Stand an NH und
kleinem Cam).
Eine Seillänge im IV. Grad leitet in flacher
werdendes Gelände, von wo man zuerst ein Stück empor und schließlich über
Bänder querend in den Klettersteig gelangt, welcher in südwestlicher Richtung
absteigend zur Innsbrucker Hütte leitet. An geeigneter Stelle ausquerend, erreicht
man durch grobes Geröll auch wieder den Wandfuß und wir kurz darauf unsere
Fahrräder, welche den Weg zum verdienten Tourenabschlussbier ungemein
verkürzten.
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