Zeitig in der Früh starteten Sepp und ich letztes Wochende Richtung Zermatt. Die Breithornüberschreitung haben wir uns für das heurige Jahr vorgenommen, nachdem Sepp letztes Jahr die Blodig Liste abschließen konnte.
Bequem fuhren wir mit dem Gletscherexpress auf das Klein Matterhorn und querten das Plateau des Breithorngletschers und den Grande Ghiacciaio di Verra. Gegen Mittag erreichten wir das gemütliche Bivacco Rossi e Volante. Am Nachmittag und gegen Abend füllte sich das Biwak zusehend. Nach einem genüsslichen Fertiggericht verkrochen wir uns in unsere Schlafsäcke, und versuchten zu schlafen. Leider blieb es beim Versuch. Einer ist immer dabei, der die ganze Nacht durchschnarcht - und das mit einer Lautstärke.... Bei Tagesanbruch verließen wir das Biwak und stiegen das Schnee/Eisfeld in Richtung Roccia Nera (4.075 m). Über einen Verbindungsgrat erreicht man in Firn und Felsen den östlichen Breithornzwilling (4.106 m). Über eine Felsstufe und einem Firngrat gelangt man zum westlichen Breithornzwillings (4.141 m). Nach zweimaligem überhängenden Abseilen gelangt man auf den Verbindungsgrat der zur Felswand des Breithorn Mittelgipfel führt. Die Kletterei über die Wand (4a) ist purer Genuß. Danach geht es in luftiger Gratkletterei weiter zum Mittelgipfel (4.160m). Nun waren die Schwierigkeiten vorbei, und wir gelangten über einen Schneegrat und eine Firnflanke zum Breithorn Westgipfel (4.165m). Am Gipfel durften wir uns ein sehr emotionales Berg Heil wünschen. Für Sepp waren es die letzten Gipfel aller 82 eigenständigen 4000er.
Am Beginn des 4000er Projektes - Sepp startete damit 1990 war die zählweise nach Blodig noch sehr populär. In der Buchedition 1989 "Viertausender der Alpen" behandelte Helmut Dumler 58 Gipfel, nach denen auch wir uns orientierten. Erst im laufe der Zeit setzte sich die Zählweise der UIAA (Union Internationale des Associations dÁlpinisme) durch. 1993 wurden die 82 offiziellen Viertausender in einer Arbeitsgruppe unter der Leitung Gino Buscaini veröffentlicht.
So passierte es, dass wir diverse Nebengipfel nicht bestiegen, und diese zu einem späteren Zeitpunkt nachholten. Aber wir haben die Sache von der positiven Seite aus gesehen: "nacha
miaß ma halt nu amol hinfohrn"... und wir dürfen das Abenteuer öfter am selben Berg erleben.
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