Was passt in die Lücke zwischen zwei Lockdown`s? Richtig, ein Klettertrip. Diesmal fiel die Wahl auf de Oman. Dorthin zog es in den letzten Jahren viele klingende Namen aus der Kletterszene, und das sollte doch wohl einen Grund haben.
Klettern im Oman bedeutet zuallererst suchen, genau schauen und vor Ort recherchieren. Die Infos in diversen Führern und in den sozialen Medien sind nicht immer ganz schlüssig, rechts ist nicht immer dort wo der Daumen links ist, 50 Meter sind eine großzügig interpretative Entfernung und die Schwierigkeitsbewertung leidet öfters auch unter galoppierender Inflation.
Im Oman darf man sich wie ein kleiner Indianer gebären. Freies Campieren wird überall akzeptiert, am Abend kannst du am Lagerfeuer sitzen und einen Oman-Coffee schlürfen und wenn doch einmal jemand vorbeikommt winkt er freundlich oder beginnt ein Schwätzchen. Beim Zustieg zu den Routen ist Fährtenlesen angesagt und auch in der Klettertour wird der Spürsinn ordentlich gefordert. Find your way, so das gängigste Motto.
Wir (Roli, Sonne, Albert 9er, Wolfi, Gebi, Christian) waren in zwei Gruppen angereist und mit zwei Allradfahrzeugen (unerlässlich!) unterwegs. Geklettert wurde im Wadi Bani, im Wadi Nakha, an der Kumeira Wall, am Jabal Fokha, in der Snake Gorge, im Wadi Tiwi und als Highlight an der 1000m Mauer des Jabal Misht. Zudem gab es noch zwei Erstbegehungen und diverse Varianten zu bestehenden Routen.
Vielleicht hat uns die Kletterei nicht immer vom Hocker gehauen, die Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft der Omani hat es jedenfalls getan. Ich vermisse sie jetzt schon, genauso wie den Ruf des Muezzins, die lustigen Unterhaltungen am Lagerfeuer und die legendären Thunfischnudeln.
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