Letzte Woche konnte ich mir den neuen Bergsteigerschirm Doubleskin der Firma Nova ausleihen. Der Schirm ist mit einem Gewicht von 2,1kg (Größe 17) der leichteste Schirm auf dem Markt. Ich war schon sehr gespannt wie sich der Schirm im Flug, verglichen mit meinem Ion4 verhält.
Freitagmittags spazierte ich Richtung Thaurer Alm und weiter der Almreise entlang auf eine Höhe von ca. 1850m. Es hat am Startplatz bereits abgeschattet und ein leichter Rückenwind setzte ein. Der Schirm mit einer projizierten Fläche von 17,1m2 ist schnell ausgelegt. Das Sortieren der Leinen ist sehr unkompliziert. Die Brems, Stabilo und Stammleinen sind ummantelt und fallen daher leicht auseinander. Das Einhängen der normalen Tragegurte, gegenüber der Ultralight Riser ist ein Unterschied. Die Ultralight Riser verlangen sicher noch einmal einen Kontrollblick bevor man startet. Apropos Start, die geringe Fläche verlangt schon einige Schritte mehr bis man in der Luft ist – war aber trotz leichtem Rückenwind kein Problem.
Im Flug selbst machen sich – verglichen mit dem Ion4 XS sehr große Unterschiede bemerkbar – steckt halt doch auch eine andere Philosophie dahinter. Schneller, wendiger, agiler in Kürze beschrieben. Beeindruckt hat mich wie schnell der Doubleskin auf Thermikablösungen reagiert. Die Landung ist auch trotz der höheren Fluggeschwindigkeit problemlos.
Am Samstag
ging`s dann etwas höher hinauf. Am Kreuzjöchl vorbei zum Stempeljoch und weiter
auf die Stempelspitz. Der Startplatz liegt ca. 90m unterhalb des Gipfels auf
2450m. Das Richtung Süden ausgerichtete Gelände bietet gute Startmöglichkeiten.
Nach einem kurzen Mittagsschläfchen, von dem mich Markus und Hans weckten,
richtete ich mich für den Start her. Leider setzte der erhoffte Aufwind nicht
ein, und ich musste mit leichtem „Ruckerler“ starten. Danke Markus fürs Filmen
und Fotografieren. Der Flug – einfach nur g… , Kreuzjöchl, Lattenspitz,
Wildanger, Kaisersäule, Thaurer Alm…😁😁 Leider ist aus dem Flugvideo nichts geworden, die Kamera hat nur Einzelbilder aufgenommen😞.
Wie prognostiziert hat sich am Sonntag eine dicke Nebeldecke über unser Landl ausgebreitet. Am Vortag schaute ich mir einen feinen Startplatz am Kreuzjöchl an, von dem ich am Sonntag starten wollte. Mit dem Gedanken: „vielleicht bricht die Nebelsuppe doch auf“ marschierte ich am späten Vormittag los in Richtung Kreuzjöchl. Während des Aufstiegs hatte ich schon ein ungutes Gefühl: „des wird heit nix“ – der Nebel geht zu weit hinauf. Nebelobergrenze war unmittelbar unter der Alm. Am Kreuzjöchl angekommen spielte ich mit den Gedanken – was nun, Schirm auflegen und zur Alm hinunterfliegen oder weiter zum Sufl Kreuz, Pfeiserspitzl, Lattenspitz, Wildanger und retour. Die 400m Höhenunterschied machten dann die Entscheidung doch relativ leicht, und so entschied ich mich für Variante 2. Der Doubleskin im Rucksack trug sicher auch das Seinige dazu bei – mit 2,1kg…
Ich möchte mich bei Philipp Medicus, dem Konstrukteur der Fa. Nova für das Verleihen des Schirmes bedanken und darf ihm für die Entwicklung dieses Gleitschirmes gratulieren. Aus einem minimalistischen Schirm derart viel „rausholen“ Hut ab!
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