Nachdem ich mich tags zuvor bei einer Solo-Tour
durch die Hochnissl Nordwand über die Kandler/Hoflehner (IV+, lohnend und fest
im Mittelteil) ein wenig aufwärmen konnte, gings am Sonntag mit Tom wieder mal
in die Laliderer Wände. Diesmal hatten wir uns die 1932 von M. Auckenthaler und
H. Schmidhuber erstbegangene Nordwandroute (VI) an der Laliderer Spitze
vorgenommen. Eine logische Linie von Verschneidungen in überwiegend festem Fels
führt durch den unteren Wandteil, wobei recht viele alte Haken stecken. Nach
der 8. Seillänge queren Bänder nach rechts an den Rand der Schlucht, welche die
Nordwand der Laliderer Spitze knapp links der Gipfelfalllinie furcht. Dort
beginnt der unübersichtliche obere Wandteil, durch den mehrere Varianten
leiten, für die allesamt jedoch scheinbar kein detailliertes Topo existiert. Wir
starteten vom Schluchtrand (H.) über links emporziehende Strukturen zu einem
Standplatz an einem alten Haken-Stack. Von dort leitete uns der am besten
kletterbare Weg und die gelegentlich vorgefundenen alten Haken empor, wobei wir
auch zweimal für eine halbe Seillänge in die Schlucht gedrängt wurden, ehe wir
diese unter Überhängen wieder nach links verließen. Die exponierte
Routenführung im oberen Wandteil, welche bis zur letzten Seillänge immer wieder
den unteren VI. Grad fordert, ist nicht nur für 1932 faszinierend. Allerdings
kann man sich nur mehr stellenweise an festen Griffen und Tritten erfreuen,
meist ist das Gestein brüchig und erfordert konzentriertes
Klettern. Von den im oberen Wandteil geschlagenen
Haken beließen wir vier. Glücklich konnten wir uns nach knapp elf Stunden Kletterei
am Gipfelgrat die Hände schütteln und uns auf einen abendlichen Abstieg durch
die Spindlerschlucht freuen ;-)
Montag, 10. August 2020
Laliderer Spitze - "Auckenthaler"
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