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Sonntag, 14. Juni 2020

Waxensteinerturm & Repswand

Am Fenstertag zu Frohnleichnam verschlug es Matthi, Bär und mich in den Wilden Kaiser. Unser Ziel war die Südkante des Waxensteinerturmes, ein ausgesprochen schöner alpiner Klassiker aus dem Jahr 1952. Anders als üblich starteten wir diesmal von der Wochenbrunner Alm, auf bequemem Steig querend und schließlich hinauf in den Niedersessel. Den Einstieg der Route erreicht man über steiles Gras- und Schrofengelände und auch in der mit anderen Routen gemeinsam genutzten Einstiegsseillänge ist der nicht immer feste Fels in grünen Pölstern gebettet. Ab der zweiten Seillänge (VII) geht es dann zur Sache und das Gras weicht bestem Kaiserfels. Die Schwierigkeiten beginnen mit einem kleinen Überhang, dem wir einen neuen Haken verpasst haben. Danach geht es in eleganter Kletterei in Plattenverschneidungen empor. Auch die folgenden Seillängen bleiben mit Schwierigkeiten bis VI+ in ähnlicher Tonart. Die immer wieder vorhandenen betagten Zwischenhaken lassen sich wie die Standplätze gut durch Klemmkeile und Cams bis Gr. 3 ergänzen. Nach der siebten Seillänge kommt man im leichter werdenden Gelände mit der Route „Picasso“ zusammen, über welche wir in luftiger Abseilfahrt wieder zum Wandfuß gelangten. Gemeinsam mit einigen anderen Kletterpartien genossen wir nachmittags noch das ein oder andere Bierchen auf der sonnigen Terasse der Ackerlhütte 😎

Tags darauf radelte die gleiche Seilschaft durch das Hinterautal zur Repswand. Diese schattige Wand in idyllischer Karwendellandschaft bietet mit mehreren Touren im gehobenen Schwierigkeitsgrad ein perfektes Ziel für warme Tage. Da Matthi bereits alle anderen Routen in der Wand geklettert war, brauchten wir nicht lange diskutieren, um mit der Route „Männer mit Motoren“ unser Ziel festzulegen – dabei waren wir ohne Elektromotoren, auf die hier vermutlich angespielt wird, zum Einstieg gelangt. Gleich von Beginn an zeigte uns die Tour von 2016 mit weiten Bohrhakenabständen und noch nicht ganz abgekletterten Passagen ihre Zähne. In der 4. Seillänge (VII, 55m) brach unserem Vorsteiger dann noch eine Schuppe aus, was die Passage bei einem kleinen Überhang in der Verschneidung jetzt noch kniffliger gestaltet. Bleibt noch die Möglichkeit diese rechts über eine große spitze Schuppe zu umgehen, aber auch dieser Hinkelstein steht nur so da. Auch ein 4er Camalot wäre im oberen Teil dieser Seillänge sehr nützlich, fluchte unser Vorsteiger. Die darauffolgende Schlüsselseillänge bietet eine herrliche Risskletterei im unteren achten Grad. Neben den zwei Bohrhaken kommt man hier mit einem Satz Cams 0,3 bis 3 und ein paar Keilen wunderbar durch. Abgeseilt wird vorerst über die Tour und dann über die Nachbarroute „Silverstone“ (60 m Doppelseil erforderlich). Nach einem Einkehrschwung in der Kastenalm gings mit den Radeln gemütlich die 13 km talauswärts, gerade dem sich von Osten nähernden Gewitter entkommend, zurück zum Ausgangspunkt.





   

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