Bereits letztes Jahr haben Tom und ich uns eine kletterbare Linie zwischen den zwei Klassikern "Kuen-Haim" und "Gombocz-Vigl" angeschaut, hat jedoch einen ziemlich anspruchsvollen Eindruck gemacht, weshalb wir es auf heuer verschoben haben. Diese Woche hat das Wetter und die Form gepasst und so gab es keine Ausrede mehr ;-) Zuerst geht es in festem Fels, nicht all zu schwierig, in drei Seillängen hinauf auf das große Band, von hier an wird die Sache dann ernster. Mittels eines Querganges gelangt man hinüber zum Pfeiler, der am rechten Rand von einem Riss durchzogen wird, hier erfolgt der Durchstieg. Vom Standplatz aus sieht es recht abweisend aus und ich musste schon mal die Arschbacken zusammenkneifen, um dort rauf zu steigen. Zum Glück hat es sich gelohnt, nach ca. 15 Meter wird der Fels fester und der Weiterweg sah machbar aus. So schlängelten wir uns weiter hinauf zu einem markanten Überhang, den wir bereits vom Tal aus gesehen haben, hier wartete auf uns dann die Schlüsselseillänge. Zuerst wollte ich es über rechts versuchen, der brüchige Fels zwang mich jedoch den Riss-Überhang direkt zu überklettern, was mir mit Hilfe eines Keiles und eines Cams dann auch gelang. Drei weitere Seillängen führen hinauf zum Pfeilerkopf und über Bänder geht es dann westlich hinüber zum Steig, der auf die Speckkarspitze führt. Diese Erstbegehung war doch um einiges schwieriger, als unsere letztes Jahr am Mittelpfeiler, sowohl klettertechnich als auch moralisch, jedoch nach gelungener Tat freut man sich um so mehr ;-)
Die Route im Detail (Topo siehe Fotos):
1. SL 45m IV-: Über eine Rampe hinauf zu Stand in Nische.
2. SL 35m VI-: Zuerst gerade empor zu kleinem Überhang (H), von dort
rechts zu Riss und über diesen zu Stand in Nische.
3. SL 30m V+: Über eine plattige Rampe (H) hinauf, dann links durch
einen Kamin zu Stand bei einer Zunter (2H) am Beginn des großen Bandes.
Seilfrei über das große Band, 20 Meter oberhalb der „Kuen-Haim Führe“ befindet
sich der Einstieg in den oberen Wandteil.
4. SL 30m VI-: Zuerst gerade empor, dann langer Quergang nach links zu
H, dann gerade empor zu Stand, zum Beginn des Risses.
5. SL 40m VI-A0 od. VI+: Durch den schrägen Riss ca. 15m hinauf (2H),
dann durch den breiten Riss hinauf bis zu Stand bei 3 Haken.
6. SL 30m IV: Über Wandstufen hinauf auf ein Band.
7. SL 35m V+: Kurz gerade empor zu einer breiten Leiste, über diese nach
rechts bis zu einem Riss (H), von dort über plattige Stelle nach links und über
einen Riss gerade empor zum Stand.
8. SL 20m VIA1 od. VII-: Gerade zum
Riss-Überhang empor und über diesen und einen weiteren Riss zum Stand auf Band.
9. SL 50m V+: Vom Band links über
Wandstellen zu Riss (H) und über diesen hinauf.
10. SL 50 IV+: Durch einen Kamin
hinauf zu einem breiten Band und links hinüber zum Ausstiegs-Riss.
11.SL 50m V-: Durch den breiten Riss
hinauf zu einem Klemmblock und zu Stand hinter diesem.
Von dort seilfrei hinauf zum Pfeilerkopf (III). Von dort quert man über Bänder
westlich hinaus zum Steig, der auf die Speckkarspitze führt und über diesen
zurück zum Haller Anger.
Material: 1 Satz Camelots und Keile, sowie Hammer und
Haken. 50m Doppelseil.
Fotos
2 Kommentare:
Gratuliere!! Volle cool!
Sg Tschulder
Ja danke ;-)
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