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Freitag, 4. November 2016

Alpines Kletterwochenende


Das vergangene traumhafte Wochenende haben wir noch einmal richtig ausgenutzt und einige tolle Klettereien gemacht. Los ging es am Samstag für Mathi, Maggo und mich mit der hohen Munde, mit der „Direkten Südwand“ (VI+). Der Zustieg ist ziemlich lang, eine gute Beschreibung dazu gibt es von Benni Hangl auf der Homepage von der Telfer Bergrettung. Von der ersten SL haben wir gelesen, dass diese recht wild sein soll, jedoch sind die ersten leichten Meter recht brüchig und dann wo es schwer wird, ist der Fels fest und gut griffig, also kein Problem.
Der Rest der Tour ist auch noch richtig lässig zum Klettern, ab und zu stecken ein paar Haken und mit der richtigen alpinen Spürnase ist die Wegfindung auch kein Problem. Abgestiegen sind wir über den W-Grat zum Strassberghaus, wo wir den tollen Tag ausklingen haben lassen. Mit dem langen Zu- und Abstieg eine ausgewachsene Alpintour ;-)
Am Sonntag wollten wir dann ein bisschen später starten und etwas Gemütlicheres machen, so fiel unsere Wahl auf den Oberreintalschrofen mit seiner „Südverschneidung“ (VI-). In 1,5h marschierten Mathi, Katharina und ich hinauf zum Einstieg. Genussklettern pur, mehr kann man dazu nicht sagen.
Am nächsten Tag wollten Mathi und ich den Kalkkögeln wieder einmal einen Besuch abstatten und da Roli noch nichts vor hatte, hat er sich uns angeschlossen und unser Team super verstärkt. Die Tintenstrichwand SO-Wand stand schon lange auf der Wunschliste von Mathi und mir. Die Tour „Happy Birthday“ (VII) von Andi Orgler hat ca. 5 Begehungen und ist eine richtig kühne Route. Zuerst klettert man über ein ausgesetztes Band und den Vorbau hinauf zum eigentlichen Einstieg. Hier wartet dann gleich die Schlüsselstelle, ein brüchiger Überhang auf uns. Mathi konnte hier einen soliden Haken schlagen, hat sich jedoch dabei einmal so fest auf den Finger geschlagen, dass er eine richtige Rissquetschwunde hatte. Also musste er wieder retour, sich verarzten und dann mit einem steifen Finger weiterklettern :-) Roli hat dann die Führung übernommen und den Überhang souverän überwunden. Die restlichen SL sind ebenfalls noch sehr anspruchsvoll und ein guter Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten sowie Hammer und Haken ist unerlässlich. Auch wenn man sich in der Tour ab und zu etwas fürchtet, vom Erlebniswert her, bleibt einem eine solche Tour lange in Erinnerung ;-) 

Da ich heuer noch nichts am Schüsselkar geklettert bin, wollte ich unbedingt dort noch etwas machen. Roli war davon auch begeistert und so marschierten wir durch das Puitental hinauf zur Wand. Eigentlich wollten wir die "Schubert" klettern, da diese jedoch nass war, haben wir uns eine Routenkombination als Ausweichziel gesucht. Auf den Herzogpfeiler hinauf die „Super Django“ (VII-) und oben raus die „Wersin“ (VII, eine SL A0). Die „Django“ ist eine recht knackige Kletterei und sollte nicht unterschätzt werden, zur Absicherung benötigt man einen Satz Cams. Die „Wersin“ ist ebenfalls eine tolle Route, mit einem Schönheitsfehler, die 1 SL muss man technisch klettern (außer man klettert einen 9er). Über die letzten 2 SL der Südost kommt man dann zum Gipfel, wo wir die Sonne und die herrliche Aussicht noch genossen haben. Abgeseilt haben wir uns über die von Heinz Zak eingerichtete Abseilpiste. War noch einmal ein richtig tolles Kletterwochenende, von mir aus kann der Winter jetzt kommen ;-)

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