Nachdem es schon einige Zeit her war, dass Roli und ich
gemeinsam was geklettert sind, wollten wir die letzte Ferienwoche ausnutzen und
den Dolomiten einen Besuch abstatten. Der „Franzosenpfeiler“ (VI) auf den Crozzon di
Brenta stand schon lange auf unserer Wunschliste und da das Wetter auch optimal
vorhergesagt war wollten wir dies auch dementsprechend ausnutzen. Nach einem
gemütlichen Abend auf der Brentei Hütte starteten wir um 6 Uhr los. Zuerst ging
es seilfrei hinauf, bis wir unter der ersten Schlüssellänge standen. Hier
musste man gleich anständig zupacken, was mit dem Restalkohol im Blut gar nicht
so einfach war ;-) Nach Überwindung der zwei 6er Längen folgt Klettergenuss pur
bis zum Ausstieg, in großgriffigem, steilen Dolomitenfels. Echt a super Tour!!
Vom Ausstieg sind wir zuerst über die Nordkante, dann über die Westwand
abgeseilt. Die überhängende Abseilerei über die W-Wand war nochmal ziemlich
spannend, da man sich nur an Sanduhren hinunterlässt. Nach 12 Stunden waren wir
dann wieder retour beim Auto. Im Val di Sole haben wir dann eine gemütliche
Pension gefunden und am nächsten Tag ging es weiter zur Marmolada. Unser Ziel
war die „Vinatzer-Messner“. Beim ersten Tageslicht standen wir bereits beim
Einstieg der Tour, da wir nämlich die letzte Bahn erreichen wollten. So hieß es
an diesem Tag richtig Vollgas zu geben, denn immerhin warteten 33 Seillängen
auf uns. Die „Vinatzer“ ist eine klassische Kletterei, durch Risse,
Verschneidungen und Kamine und hat einige anspruchsvolle Seillängen. Wir kamen
jedoch gut voran und nach 4 Stunden lagen die 18 SL der Vinatzer bereits hinter
uns. Vom großen Band in der Wandmitte führt die Messner dann über den
Plattenpanzer zum Ausstieg. Hier ist ein guter Spürsinn gefragt, da es einige
Verhauermöglichkeiten gibt. Die Schlüssellänge (VII) ist die legendäre
Lochplatte, wo man richtig schneidig hinaufsteigen muss, da es nur 2 Haken
gibt. Doch auch dieses Hindernis war zügig überwunden und so standen wir nach
8.20h am Gipfel des Punta Rocca. Ebenfalls eine Hammertour in bestem Fels. So
konnten wir im Anschluss gemütlich zur Bahn spazieren und mit dieser zu unserem
Ausgangspunkt zurückkehren.
Nach einem Rasttag am Samstag, haben wir am Sonntag noch
einen Abstecher ins Rofan gemacht. Dieses Mal war auch Mathi mit von der
Partie. Der Name der Tour war auch für uns passend „3 Höllenhunde am Weg zum
Himmel“ und führt durch die Seekarlspitze Nordwand. Nette Kletterei im 7 Grad,
die mit BH und NH abgesichert ist. Das Topo findet man auf bersteigen.com,
jedoch ist die Tour nicht so lohnend wie sie dort angepriesen wird. Trotzdem
war es ein gelungener Abschluss von einer tollen Woche.
Fotos
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