Leider ist es schwierig alles gleichzeitig zu machen, und so ist neben meiner Expedition nach Alaska und dem Bergführer Kurs keine Zeit mehr geblieben zum Alpinklettern. Doch letztes Wochenende sind wir losgestartet ;-)!
Am Freitag bin ich mit Tomi zur Falkenhütte,und nach einem schnellen Kaffee zum Einstieg der Tour "Reich des Zyklopen". Eine eher neuere Tour, die 1991 Erstbegangen wurde und immer wieder eine Begehung bekommt. Der Fels ist stellenweise ziemlich gut, und Haken stecken auch einige. Also Zwischenhaken und Stände vorhanden, aber immer wieder zum selber absichern. Oben hinaus wirds wie bei allen Laliderer Touren ein bisschen brüchig!!
Coole Tour, kann man auf alle Fälle wiederholen.
Am nächsten Tag ist Tomi nach Hause, und Sonne ist dafür gekommen. Eigentlich hätten wir die Charly Chaplin im Sinn gehabt, aber hat nicht so recht funktioniert. Gleich nach dem Einstieg sind wir zu weit rechts gekommen und waren in der Auckenthaler. Als wir dann wieder auf der Tour waren stand ich irgendwann in einer Sackgasse. Im Nachhinein haben wir erfahren das man die "Sackgasse" schon klettern kann, aber man muss schon ziemlich kühn, ohne Absicherung ansteigen!! War mir an diesem Tag eine Nummer zu grob, und die Zeit lief uns auch davon, also entschieden wir uns wieder zurück zur Auckenthaler abzuseilen. Unser Plan war jetzt im unteren Teil der Auckenthaler folgen, und über die Chaplin aussteigen. Eine Kombi von Darshano, Hias- Chaplin!! Der Chaplin Ausstieg hat es dann noch ordentlich in sich. Nicht allzu schwer, aber sehr brüchig und wenig Haken!
Am nächsten Morgen war ich dann schon ziemlich müde, und meine Zehen und Finger schmerzten gewaltig. Aber einmal gehts noch!! Unser Plan, die HaHe. Eine Alpinhistorisch sehr interessante Tour. Sollte ja in dieser Tour die erste VI+ Stelle der Ostalpen sein. Die Tour wurde 1921 Von Otto Herzog und Gustaf Haber Erstbegangen, und hat bis 1980 nur 15 Begehungen bekommen. In den 80er Jahren wurde sie noch einige male von den damaligen Laliderer Stars, wie Rutter Mike, Jöchler Sepp, Tommy Bonapace, Neswabda Helli usw.... begangen, aber seitdem nicht mehr oft :-)! Der untere Teil bis zur grossen Grotte ist meist klassische Verschneidungskletterei, mit eher wenig Zwischensicherungen im brüchigen Fels. In der feuchten Grotte kommt dann eine ganz spezielle Länge. Im Dach der Grotte zieht ein waagrechter, nach unten offener Kamin hinaus zum nächsten Stand. Der Erstbegeher Gustaf Haber schrieb: Die eigenartigste Kletterstelle der Alpingeschichte!! Echt eigenartig, aber ziemlich cool :-)! Mit einem kurzen Seilquergang kommt man zum Beginn der Schlüsselseillänge. Hier steckt ein alter Stichbohrhaken, bevor es über eine brüchige Wandstelle in eine Verschneidung geht. Der Übergang von der Wandstelle in die Verschneidung hat mich echt einiges gekostet. Nur kleine, brüchige Leisten und keine Absicherung. Irgendwann hat mich dann doch der Mut gepackt und ich bin drüber gestiegen :-D!! Anschließend kommt man dann in die "Eisschlucht", die aus der Wand führt. Eis ist nicht mehr viel vorhanden, dafür ein bisschen Firn und jede Menge richtig schlechter Fels. Ein wilder Ausstieg. Anscheinend könnte man auch nach der Schlüsselseillänge über die Tour abseilen. Würde einiges an Material kosten.
Wirklich spannende Tour. Kann ich für Karwendelliebhaber und Abenteuerkletterer nur empfehlen!!
War ein hartes, aber geniales Wochenende!! Natürlich ist auch Fritz und seiner Familie auf der Falkenhütte zu danken. Immer supernett und eine morts Gaudi wenn Kletterer vorbei kommen!!
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