Im Rahmen der Bergrettungs-Kletterwoche
am Comersee gönnten wir uns einen Abstecher zur Monte Rosa Ostwand. Wenn man in
Macugnaga um die letzte Kehre biegt, und sich die Wand in ihrer ganzen Höhe aufbaut,
überwiegt zunächst Ehrfurcht. Einzig die Linie scheint vollkommen klar.
Beim Aufstieg zum Marinellibiwak werden die
Dimensionen der Wand ersichtlich. Das Biwak selbst ist in einem jämmerlichen
Zustand. Zahlreiche Wassereintritte machen aus dem Fußboden einen Eislaufplatz,
es gibt keine Matten, kaum Decken und nur wenige trockene Schlafplätze. Wahrlich
kein Ort zum Verweilen.
Um 3:00 stiegen wir in das Marinellicoloir ein
und stapften in teils mühsamer Spurarbeit die 1500 Höhenmeter
(durchschnittliche Steigung 42°) auf den Silbersattel.
Auf Grund der Exposition ist an sonnigen Tagen
die Abfahrt zwischen 8:30 und 9:00 angeraten. Die massiven Lawinenkegel am Fuße
der Wand gemahnen jeden Alpinisten.
Die ersten einhundert Abfahrts-Höhenmeter
waren recht knusprig, so dass die Steigeisen an den Schuhen blieben. Dann wurde
auf Downmodus umgebaut und der Lohn für die Spurarbeit eingeheimst. Pulver und
Firn wurden in weiten kontrollierten Schwüngen genossen. Unterhalb des
Marinellibiwak´s noch eine Rallye über den zerschrundenen Gletscher und dann ab
in die Pasteria.
Die wirklich coolen Typen an der Monte Rosa
Ostwand sind aber jene, die mit dem Hubschrauber in den Bereich der
Zumsteinspitze geshuttlet werden, aus dem Heli aussteigen und die gerade aus
der Wand aussteigenden fragen, ob sie nicht zufällig einen Schraubenzieher
dabei hätten um die Bindung einzustellen. Da kann man eigentlich nur Fragen:
Kreuzschraubenzieher oder Schlitzschraubenzieher?
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