Bereits seit 2 Jahren wollten Roli und ich der Marmolada mal einen Besuch abstatten, aber irgendwie ist uns immer was dazwischen gekommen. Heuer hat es jedoch geklappt und so haben wir uns bereits am Mittwochnachmittag auf den Weg gemacht und sind noch auf die Falierhütte aufgestiegen. Eigentlich wollten wir die "Vinatzer" klettern, doch auf der Hütte haben wir erfahren, dass bereits 3 englische Seilschaften diese Tour klettern, so haben wir kurzerhand umdisponiert und uns für die "Gonga" entschieden. Als wir am Morgen noch im Dunkeln beim Einstieg angekommen sind, waren bereits einige Seilschaften in den "Modernen Zeiten" unterwegs. Leider ist dann ziemlich schnell Nebel aufgezogen, den wir ganzen Tag nicht mehr losgeworden sind. Hinter uns stiegen noch 2 Slowenen ein, einer von ihnen hat ebenfalls die "Modernen Zeiten" bereits gemacht und sie machten auf uns den Eindruck, als wie sie ziemlich schnell klettern würden und so ließen wir sie vor. Leider hatten wir uns getäuscht und mussten so immer wieder warten. Die schlimmste SL der Tour war kurz vor dem Band in der Wandmitte, wo wir durch einen Wasserfallkamin klettern mussten. Durch den Nebel war es so schon bereits ziemlich kühl und dann noch das Wasser.... Nach dem Band in der Wandmitte haben sich die Slowenen verstiegen und wir konnten wieder vorbeiklettern und Roli meinte: "so iaz werd amol richtig gscheid undruckt"!!
Und so ist er alles im Vorstieg hinaufgebrennt und ich vollgas hinterher. So waren wir bereits nach nichteinmal 3,5h am Gipfel, schnell noch über den Grat hinüber zur Seilbahnstation, welche wir um 16.25 Uhr erreichten - letzte Talfahrt 16.30 Uhr, perfektes Timing!! Am nächsten Tag sind wir vom Staulanza Sattel nach Forno di Zoldo gefahren und von dort auf die wunderschön gelegene Bosconerohütte aufgestiegen, wo wir übernachtet haben. In Kürze gelangt man von der Hütte unter die 700 Meter hohe, steile Nordwand. Die Kletterei ist einfach ein Wahnsinn... steile, ausgesetzte, teils selbst abzusichernde Wandkletterei, Verschneidungen, Risse, Quergänge und alles in bombenfestem Fels. Für uns beide eine der schönsten Alpinklettereien, die wir in diesem Schwierigkeitsgrad bisher gemacht haben. Trotz Ferragosto waren wir die einzige Seilschaft in der Wand, ein echter Geheimtipp. Der Abstieg führt über ein Band in eine Schneerinne und von dort wieder zurück zur Hütte. War wieder ein traumhaftes Wochenende, wo wir zwei tolle neue Gebiete kennengelernt haben. Da ich im Augenblick noch keinen schweren Rucksack tragen darf, hat da Roli die ganze Kletterausrüstung inkl. Seilen getragen, dafür möchte ich mich auf diesem Wege nochmals bei ihm bedanken!!!
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